„Aber die Sonne scheint doch gar nicht.“ „Der Himmel ist doch total bewölkt, aber ich möchte doch Sommerbilder.“ „Ich möchte nicht so früh aufstehen, können wir uns nicht um die Mittagszeit treffen?“
Das sind Sätze, die ich als Fotografin gerne mal von Kunden höre. Sie sind nur beispielhaft und es gibt unzählige Variationen davon. Aber was haben Sie alle gemeinsam? Die Angst nach dem verkehrtem Wetter und Licht zum Fotografieren.
Dabei ist es tatsächlich so, dass wir Fotografen die Kunden nicht damit ärgern wollen, wenn wir die Zeit um den Sonnenauf- oder Sonnenuntergang als Shootingzeit vorschlagen. Auch wir lieben das sehr frühe Aufstehen oder spät ins Bett kommen nicht immer.

Warum aber bevorzugen wir genau diese Zeiten?
Das liegt daran, dass um diese Zeit die Sonne noch ein sehr weiches Licht erzeugt. Es entstehen um diese Zeit keine harten Schatten im Gesicht oder auf dem Pferdekörper. Und genau das ist es was man nutzen möchte. Denn seien wir mal ehrlich: Findest du das schön, wenn man von deinem Pferd einen strahlend Leuchten Kopf sieht, aber dein Gesicht gar nicht mehr zu erkennen ist, weil es total im Schatten liegt?
Ich denke, das möchte keiner. Und genau aus diesem Grund ist die Mittagszeit, in der die Sonne im Zenit steht und somit starke Schatten wirft, zum Fotografieren nicht so gerne gesehen. Vorausgesetzt die Sonne scheint auch wirklich.
Denn wenn wir uns jetzt mit der Aussage beschäftigen, dass die Sonne ja gar nicht scheint, dann können wir über die Mittagszeit nochmal ganz anders nachdenken.
An einem sehr wolkenverhangenem Tag haben wir nämlich das Problem mit den Schatten nicht mehr. Die Wolken arbeiten für uns als „Diffusor“. Klingt nach einem komischen Fachbegriff, soll aber nur heißen, dass durch die Wolken die Lichtstrahlen so bei uns ankommen, dass sie wieder ein weiches Licht erzeugen. Und genau das möchten wir ja zum Fotografieren nutzen. Das bedeutet wenn es draußen wirklich den ganzen Tag nur Wolken gibt, dann ist die Mittagszeit wiederum gar nicht so verkehrt, da wir dann ein weiches Licht ist und uns die Helligkeit um die Zeit auch noch beim Fotografieren hilft.
Wolken haben aber noch einen ganz anderen Charme. Denn wenn wir Wolken am Himmel haben, durch die die Sonne immer wieder mal durchbricht, erzeugt das ein sehr stimmungsvolles Bild. Ein einfach nur blauer, wolkenloser Himmel kann schnell sehr langweilig aussehen.
Deshalb suchen wir Fotografen uns dann immer gerne eine Baumgruppe, ein Gebüsch oder anderes durch das die Lichtstrahlen gebrochen werden. Und das können eben auch gerne mal die Wolken sein.

Was ist nun das Fazit?
Bitte vertraut euren Fotografen, wenn es um die Uhrzeit geht, um die das Shooting stattfinden soll. Es hat auch jedes Wetter seinen ganz eigenen Charme auf Bildern. Aber wenn es doch der kitschige Sonnenuntergang sein soll, dann muss man manchmal leider abwarten.
Ich persönlich fotografiere aber bei fast jedem Wetter gerne und passe dann die Zeiten dementsprechend an, damit genügend Licht vorhanden ist, das aber nicht zu hart ist. Die einzige Ausnahme auf die auch ich keine Lust habe, ist wenn es in Strömen regnet. Wobei ich auch da sagen muss: Keine Angst vor schlechtem Wetter, sondern einfach mal losfahren und abwarten was passiert, sofern man die Möglichkeit hat. Denn oftmals bilden sich in den Regenpausen die schönsten Himmelsgestaltungen. Vor allem wenn man dann auch noch Glück hat und die Sonne lässt sich kurz blicken.
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